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11.02.2012

Wattenscheider Decoder - Konfiguration für Lichtsignale

Beschreibung Link Groesze Anmerkung
Anleitung n.a. Link

Über diesen Software-Typ können alle Augangspins universal für Lichtsignale verwendet werden. Dabei ist es auch möglich, mehrere Lichtsignale an einen Decoder anzuschließen, je nachdem, wie viele LEDs für 1 Signal notwendig sind, und wie viel Strom sie brauchen.

Wenn die Signale einen gemeinsamen Versorgungsanschluss gegen die Positive Spannung haben, können sie direkt an den Decoder angeschlossen werden. Dabei legt man den gemeinsamen Versorgungsdraht auf einen der VLN Pins.

Es ist auch möglich, die Vorwidersstände direkt auf der Platine zu bestücken, wenn diese einfach vom Signal entfernt werden können. In diesem Fall benötigt man keinen Treiber. Dann sollten die Widerstände aber auf 5V berechnet werden, und das Signal über einen 5V Pin versorgt werden.

Geht dies nicht, und es wird eine höhere Spannung benötigt, so muss ein Treiber verwendet werden. Bei den Pins W1-W6 muss der Treiber auf einer eigenen Platine angebracht werden (zB Lochraster).

Anschlüsse

PCB Border
W1 W2 W3 W4 W5 W6 VLN VLN
5V 5V 5V 5V 5V 5V VLN VLN
S1 S2 S3 S4 S5 S6 S7 S8
W1 .. W6 - Schwache Ausgaenge
S1 .. S8 - Starke Ausgaenge
5V .. Versorgung 5V
VLN .. Versorgungsspannung vom LotusNet

Konfiguration

Durch die universelle Einsatzmöglichkeit der SW ist die Konfiguration ein wenig komplex. Daher versuche ich hier, strukturiert durch die Konfiguration zu gehen.

Alch Beispiel verwende ich ein ÖBB Lichtsignal mit 4 LEDs.
Rot ... Halt
Gruen ... Fahrt
Gelb ... Frei mit 40km/h
Weiss ... Ersatzsignal

Anschluss an den Pins:

PCB Border
W1 W2 W3 W4 W5 W6 VLN VLN
5V 5V 5V 5V 5V 5V VLN VLN
ROT GRUEN GELB WEISS S5 S6 S7 S8
W1 .. W6 - Schwache Ausgaenge
S1 .. S8 - Starke Ausgaenge
5V .. Versorgung 5V
VLN .. Versorgungsspannung vom LotusNet

Schritt 1: SW Typ und Adresse

13Sotware TypeRW
Stellen Sie den SW Typ auf 20.

20 - 21 LotusNet Adress of Element 1 RW
Die Adresse setzt sich aus den beiden SVs zusammen. Dabei ist zu beachten, dass die Adresse in BCD (Binary Coded Dezimal) einzutragen ist. Die niedrigere Adresse gibt die 1000er und 100er Stelle an. Die höher SV gibt die 10er und 1er stelle an.
Beispiel: Adresse 521.
SV20: 0x05 (5 dezimal)
SV21: 0x21 (33 dezimal)

17 Flags RW
Bitmap:
Bit 0 - Alle Ausgänge invertieren

Schritt 2: Pins konfigurieren

Dazu werden die Pins an den Ausgängen durchgehend nummeriert.

DECODER PINS
13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 0
W5 W4 W3 W2 W1 W0 S7 S6 S5 S4 S3 S2 S1 S0

S0 ... S7 Strong Ports
W0 ... W5 Weak Ports

Nun muss konfiguriert werden, auf welchen Pins das Signal verbunden ist. Dazu braucht man 2 Werte.
1. An welchem Pin das Signal beginnt.
2. Wie viele Pins verwendet das Signal.

ACHTUNG: Derzeit werden pro Signal nur nebeneinander liegende Pins unterstützt.

ASPECT PIN BYTE

100ASPECT PIN BYTE, Element 1RW
7 6 5 4 3 2 1 0
S3 S2 S1 S0 N3 N2 N1 N0
Die "S" Bits des Registers definieren den Start Pindes Elements
Die "N" Bits des Registers die Anzahl der Pins.. Es werden maximal 8 Pins pro Signal unterstützt.

Hier müssen wir nun die beiden Werte eintragen. In den Pins 0-3 wird die Anzahl der verwendeten Pins eingetragen. Im vorliegenden Beispiel ist dies 4.
Der Startpin im vorliegenden Fall ist 0 (S0).

Daher muss der hexadezimale Wert 0x04 eingestellt werden.

Würde ein 2. Signal an den Pins S4-S8 angeschlossen sein, wäre der Wert 0x44.
Start an Pin 4, 4 Drähte.

SPECIAL PIN BYTE

Dieses Register wird nicht mehr verwendet

Schritt 3: Signal-Aspekte konfigurieren

Nun haben wir definiert, an welchen Signalen welche Lampen angeschlossen sind. Das Decoder weiß aber nicht, dass es sich um ein ÖBB Signal handelt, und was es wann darstellen soll. Dazu müssen wir nun die Aspekte definieren.

Dabei gibt es folgendes Konzept.

Zuerst definiert man Aspekte für die einzelnen Zustände des Signals. In unserem Beispiel soll im Fall Halt die Rote Lampe leuchte, alle anderen sollen dunkel sein.

Ein Aspekt besteht aus 2 Registern mit Informationen.
Das erste Register "PIN MAP" gibt an, welche Lampe leuchtet, und welche nicht.
Das 2. Register "Blink Map" gibt an, welche Lampe blinken soll, wenn sie an ist.

400 - 449PIN MAP, Aspekt 0 bis Aspekt 49RW
450 - 499BLINK MAP, Aspekt 0 bis Aspekt 49RW

Immer 2 dieser Register gehören zusammen. In unserem Fall definieren wir als erstes den Aspekt für Halt. Wir verwenden Aspekt 0, daher benötigen wir das Register 400 und 450.

Da hier nichts blinken soll, ist die Blink Map 450 einfach auf 0. Kein Bit gesetzt.

Bei der Pin Map möchten wir, dass die LED an Pin 0 leuchtet. Alle anderen nicht. Also Wert 1.

ACHTUNG: Da wir nur 4 Pin konfiguriert haben, sind auch nur die Bits 0-3 verwendbar. Die Pins 4-7 werden ignoriert. Wir in einem anderen Beispiel nur 1 Pin verwendet, gilt nur das Bit 0.

So kann man nun alle Aspekte konfigurieren. Im Fall unseres Beispiels eines ÖBB Hauptsignals benötigen wir noch 3 weitere Aspekte:
Halt mit Ersatzsignal
Frei mit Streckengeschwindigkeit
Frei mit Vmax 40km/h

Beispiel Halt mit Ersatzsignal: Wir verwenden dafür den Aspekt 1, daher die Register 401 und 451.
Es soll die Rote LED leuchten, und die weiße LED blinken.
In der PIN MAP müssen daher die Bits 0 und 3 gesetzt sein, also hexadezimaler Wert 0x09.
In der BLINK MAP möchten wir, dass die weiße LED blinkt, also das Bit 3 gesetzt, Wert 0x4.

Mit diesem System werden nun alle möglichen Aspekte konfiguriert. Diese braucht man pro Aspekt nur einmal konfigurieren. Sie können für alle Signale verwendet werden.

Schritt 4: Zuordnung der Aspekte zu den Signalen und States

Nun müssen die Aspekte den Signalen zugewiesen werden. In unserem Beispiel verwenden wir nur 1 Signal (Element 1), daher brauchen wir diese Zuornung nur 1 mal machen.

Dazu gibt es eine Anzahl von Registern für jeden Signal-State, die den State einem Aspekt zuordnen. Ich empfehle, erst mal alle States auf den Aspekt "Halt", in unserem Fall Aspekt 0, zu legen. Das hat den Vorteil, sollte das Stellwerk einen State senden, den das Signal nicht unterstützt (zB Frei60, wenn keine LED dafür vorhanden ist), dann HALT gezeigt wird, und kein unzulässiges Signalbild.

120 + SIGNAL STATESignal Mapping, Element 1RW

Die Zuordnung für die States des Element 1 beginnen bei SV Register 120. Dort sitzt die Konfiguration für State 0. Jeder weitere State startet mit einem Offset von dort. zB State 4 = 120 + 4 = 124.

Für den State 0 (Halt) möchten wir nun das Signalbild, das wir im Aspekt 0 an Stelle 400 und 450 konfiguriert haben. Also setzen wir an SV 120 den Wert 0.

Für den State 1 (Ersatzsignal) möchten wir nun das Signalbild, das wir im Aspekt 1 an Stelle 401 und 451 konfiguriert haben. Also setzen wir an SV 121 den Wert 1.

So macht man nun weiter, bis alle entsprechenden State ihren Aspekt zugewiesen haben.

Würde es ein 2. Signal an den Pins S4-S8 geben, würde die Register ab SV 155 verwendet werden. Auch dort würden die Aspekte 0, 1 usw konfiguriert werden. Eigene Aspekte sind nur dann notwendig, wenn das Signal ein anderes Signalbild benötigt.

Schritt 5: Initialzustand

In manchen Fällen ist es notwendig, dass das Signal einen anderen Initialzustand hat. Zum Beispiel bei einem Vorsignal am Mast des Hauptsignals. Nach dem Start soll dieses erst einmal dunkel sein. Dafür gibt es eigene Register, um einen Initialzustand zu definieren.

80Initialzustand, Element 1RW
81Initialzustand, Element 2RW
82Initialzustand, Element 3RW
83Initialzustand, Element 4RW
84Initialzustand, Element 5RW
85Initialzustand, Element 6RW
86Initialzustand, Element 7RW
87Initialzustand, Element 8RW

Gratulation, das erste Signal ist fertig konfiguriert!